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Verein / Casting

 

Beim Casting (engl. to cast = auswerfen von z.B. einer Angel) handelt es sich - im Gegensatz zur Angelfischerei, die mit Sport überhaupt nichts zu tun hat - um eine wirkliche, der Leichtathletik zugehörende Sportart, die sowohl als Breitensport als auch als echter Leistungssport betrieben wird.

 

So wie sich aus der Jagd der Schießsport entwickelt hat, liegen die Wurzeln des Castings in der Angelfischerei. Hierbei geht es allerdings nicht um das Fangen von Fischen, sondern allein um zielgenaues oder weites Werfen von Gewichten oder künstlichen Fliegen mit speziellen Angelruten. Bei den Wettkämpfen, die auf normalen Sportplätzen durchgeführt werden, müssen die Castingsportler viele Wurftechniken beherrschen. In Deutschland gibt es nahezu eine Million organisierte Fischer, von denen die Anhänger des Castings ihren Wurfsport in den Sportgruppen der Vereine ausüben.

 

Bei den Wettkämpfen sind insgesamt neun Einzeldisziplinen nach international festgelegten Regeln zu absolvieren. Vier verschiedene Ziel- und fünf unterschiedliche Weitwurfdisziplinen mit dem Gewicht oder der Fliege sowie eine Kombination aus Ziel- und Weitwürfen. Die Einzeldisziplinen werden je nach Art der auszutragenden Meisterschaft zusätzlich im Drei- Fünf- und Siebenkampf gewertet. Die aufgeführten Konkurrenzen werden auf nationaler (Deutsche Meisterschaften) und internationaler Ebene (Europa- und Weltmeisterschaften) ausgetragen, wobei alle vier Jahre auch Wettkämpfe bei den "World Games", den Weltspielen der nichtolympischen Sportarten, ausgetragen werden.

Der Fischschutz-, Naturschutz- und Angel-Sport-Verein Rheidt e.V. betreibt Casting als satzungsmäßiges Ziel schon seit 20 Jahren, vor allem im Bereich der Vereinsjugend. Dabei sind beachtliche Erfolge erzielt worden. In den Jahren 1988 - 1994 wurde Sabine Schulz aus Rheidt mehrfach Deutsche Jugendmeisterin in mehreren Disziplinen und 1994 als beste jugendliche Casterin Deutschlands ausgezeichnet.Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften des Jahres 1994 wurde sie sogar bei den Seniorinnen Deutsche Meisterin in der Disziplin Arenberg und nachfolgend in die deutsche Nationalmannschaft berufen.

Damian Grzywotz, der ebenfalls schon als Jugendlicher Spitzenleistungen gezeigt hatte, nahm ab 1998 bei den Senioren eine steile Karriere, wurde zunächst in den B- und schließlich in den A-Kader der deutschen Castingnationalmannschaft berufen und nahm an zahlreichen Länderkämpfen teil. Bei den Deutschen Meisterschaften im Jahre 2000 wurde er in zwei Disziplinen Deutscher Vizemeister und in der Disziplin Fliege-Ziel sogar Deutscher Meister. Zum Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn wurden die vom 05.-10.09.2000 in Kalmar/Schweden ausgetragenen Weltmeisterschaften. Dort errang Damian Grzywotz in den Disziplinen Fliege-Einhand-Weit und Fliege-Zweihand-Weit-Lachs jeweils die Goldmedaille und wurde damit zweifacher Weltmeister! Für den Verein war es der grösste sportliche Erfolg seiner Geschichte. Im Jahre 2002 wurde Damian Grzywotz Verbands- und Landesmeister NRW und erneut Deutscher Meister in der Disziplin Fliege-Einhand- Weit und Deutscher Vizemeister in der Disziplin Fliege-Zweihand-Lachs.